API Deutschland arbeitet in Europa mit vielen festen Partner zusammen. Eine langjährige und erfolgreiche Kooperation besteht mit der im nordrhein-westfälischen Borken ansässigen Activa Automobil-Service GmbH, einem Tochterunternehmen der großen Automobilgruppe Bleker Gruppe. Die Bleker Gruppe betreibt insgesamt 14 Autohäuser an acht Standorten in Borken, Bocholt, Ahaus, Dülmen, Münster, Dortmund, Bremen und Stuhr.
Activa hat ihren Firmensitz seit 1993 in Borken und ist mittlerweile in den Bereichen Fahrzeugeinrichtung, Fahrzeuglackierung, Sattlerei und vor allem Sonderfahrzeugbau stark am Automobilmarkt vertreten. Die Firma beschäftigt rund 60 Mitarbeitende.
Der Bereich des Sonderfahrzeugbaus profitiert von der langjährigen Erfahrung des Fachpersonals in Sachen Umbau und Spezialausbau von Fahrzeugen für den Behindertentransport, Service- und Einsatzfahrzeugen und anderen individuell anpassbaren Nutzfahrzeugen. Die Zusammenarbeit mit API hat den Sonderfahrzeugbau in der Vergangenheit erfolgreich vorangetrieben.
Betriebsleiter Olaf Benning erinnert sich noch gut an die erste Begegnung mit API: “Im Jahr 2009 kam API-Außendienstler Norbert Heil nach Borken und stellte uns das Konzept des Umbaus vor. Als er erklärte, dass ein Heckausschnitt für den Rampeneinbau nötig ist, hatten wir erstmal Zweifel. Denn wer flext schon gern an einem intakten Auto rum.”
Die Zweifel verflogen aber schnell und grundsätzliches Interesse war geweckt. Im August 2010 absolvierten die ersten Activa-Mechaniker eine Schulung zum Umrüsten mit der FlexiRamp in der tschechischen Unternehmenszentrale in Slapy. Kurz darauf beschlossen die Verantwortlichen eine feste Zusammenarbeit.
Bedarf erkannt – Marktchancen genutzt
Benning begründet die Entscheidung: “In Deutschland leben 7,8 Millionen Menschen mit einer schweren Behinderung. Der Bedarf an umgerüsteten Fahrzeugen war also offensichtlich. Gleichzeitig war die Konkurrenz auf diesem Geschäftsfeld sehr überschaubar. Und so probierten wir es einfach – erstmal mit fünf Fahrzeugen.”
Heute verkauft Activa pro Jahr ca. 350 umgerüstete Autos und ist damit der zahlenmäßig größte API-Partner in ganz Europa. Diese rasante Entwicklung war jedoch kein Selbstläufer. “Anfangs waren die Verkäufer in unseren Autohäusern sehr skeptisch, denn bis dahin hatten sie keine Berührungspunkte zu der Zielgruppe. Wir merkten schnell, dass wir dieses Geschäft mit professionellen Strukturen angehen müssen. Und so gründeten wir einen eigenen Geschäftsbereich für den Sonderfahrzeugbau”, erläutert Benning.
Auch API betrat mit dieser Partnerschaft Neuland, wie Geschäftsführer Stephan Schwartz berichtet: “Bis dahin hatten wir nur mit Werkstätten kooperiert, die einzelne Autos nach Auftrag mit unserer FlexiRamp ausstatteten. Dass der Partner neben dem Umbau auch gleich den Verkauf übernimmt, war für uns neu.”
Erfolg auch dank der FlexiRamp
Die Entscheidung, auf den Sonderfahrzeugbau zu setzen, hat Benning nie bereut: “Das Ganze ist ein wirtschaftlicher Erfolg. Wir verbauen mit der API-FlexiRamp das aus meiner Sicht beste Produkt am Markt und haben uns einen exzellenten Ruf aufgebaut.”
Viele Activa-Kunden sind Fahrdienste, die nicht nur Rollstuhlfahrer transportieren. Deshalb ist es wichtig, dass die Sitze schnell und unkompliziert wieder zur normalen Nutzung umgeklappt werden können. Dazu ist die FlexiRamp prädestiniert. Auch Familien profitieren von der sprichwörtlichen Flexibilität. Sie können vollzählig in einem Fahrzeug in den Urlaub fahren. Auf den ersten Blick sieht das umgerüstete Auto aus wie ein herkömmlicher PKW. Aber man kann damit auch Menschen in Rollstühlen transportieren.
Benning nennt einen weiteren Erfolgsfaktor: “Kunden vertrauen auf unsere langjährige Expertise. Viele befinden sich nach Unfällen oder anderen Schicksalsschlägen ohnehin in einer Ausnahmesituation und haben im Alltag mit vielen Problemen zu kämpfen. Deshalb sind sie sehr dankbar für einen erfahrenen und kompetenten Ansprechpartner, der auf das Thema Mobilität spezialisiert ist.”
Activa definiert sich hier als Lösungsanbieter und weniger als Autoverkäufer. So werden regelmäßig auch ältere Fahrzeugmodelle umgerüstet, weil sie im Gesamtpaket die für den einzelnen Kunden beste Lösung darstellen.
Faire Partnerschaft auf Augenhöhe
Stephan Schwartz freut sich über die vertrauensvolle Zusammenarbeit. “Activa lieferte uns gleich zu Beginn ein Fahrzeug, das wir mit der FlexiRamp ausstatten und für vertriebliche Zwecke nutzen konnten. Dieser Vertrauensvorschuss hat sich, denke ich, ausgezahlt.”
Beide Partner haben ein sehr ähnliches Verständnis von Professionalität und einer gleichberechtigten Kooperation, erläutert Olaf Benning: “Bei uns gelten der kaufmännische Handschlag und das Wort genauso viel wie ein unterschriebener Vertrag. Verhandlungen laufen transparent und ehrlich. Jeder bringt das ein, was er am besten kann. Wir können uns zu einhundert Prozent aufeinander verlassen. Das ist für mich echte Partnerschaft.”
Gemeinsam durch herausfordernde Zeiten
Auch drei Jahre nach dem Corona-Ausbruch in Europa sind Lieferketten nachhaltig gestört. Die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung von Fahrzeugen ist immer noch sehr lang. Preise für Energie, Ersatzteile und Rohstoffe verharren auf hohem Niveau oder ändern sich in kürzester Zeit. “Langfristige Prognosen und Planungen sind fast unmöglich. Die Kontinuität, wie wir sie vor Covid19 gewohnt waren, wird so schnell nicht wiederkommen,” ist Benning überzeugt. Activa reagiert darauf, indem sie Preise und Angebote mit einer zeitlichen Befristung versehen.
Schwartz sieht im Fachkräftemangel eine weitere Herausforderung. “Gerade in den Werkstätten und in der Produktion fehlen versierte Leute. Um das auszugleichen, müssen wir innovative Wege gehen, etwa mit dem Anwerben von Fachkräften aus Asien.”
Gerade unter den herausfordernden Marktbedingungen hilft eine verlässliche Partnerschaft, wie sie zwischen API und Activa seit mittlerweile 13 Jahren besteht. Gerade erst wurden weitere Activa-Mitarbeiter im Einbau der FlexiRamp in die E-K9-Serie geschult. Diese Mitarbeiter können die API-Rampe nun in die Fahrzeuge Peugeot Rifter, Citroen Berlingo, Opel Kombo, Fiat Doblo und Toyota Pro Ace City einbauen.
Derzeit wird die Firmenzentrale der Activa Automobil-Service GmbH erweitert. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird es Platz für eine ca. 200 m² große Ausstellungshalle geben. Außerdem bietet der Neubau nach seiner Fertigstellung Platz für acht zusätzliche Arbeitsplätze und Hebebühnen, welche den Um- und Ausbau von bis zu 3,5t schweren Fahrzeugen ermöglichen.
Die Nachfrage nach Mobilität für gehandicapte Menschen ist weiterhin groß, daran ändert auch eine Pandemie oder Russlands Krieg gegen die Ukraine nichts. Gemeinsam werden beide Partner Wege finden, diesen Bedarf zu decken.